Sumerische Mythen

Diese Seite versucht, die chronologische Reihenfolge der sumerischen Mythen zu rekonstruieren. Hierbei ist nicht die Reihenfolge gemeint, in der die Mythen aufgeschrieben worden sind, sondern die Reihenfolge, in der die beschriebenen Ereignisse stattgefunden haben sollen.

Diese Seite ist eine Übersichtsseite, die kurze Zusammenfassungen der einzelnen Mythen enthält. Am Ende jeder Zusammenfassung finden Sie einen Link zum vollständigen Text des Mythos.

Ein Verbindung zwischen der sumerischen Mythologie und der Founder Hypothese besteht insofern, als die sumerischen Götter möglicherweise Charaktere sind, die von den Foundern entworfen wurden, um ihr eigenes Handeln den Menschen plausibel zu machen.

Hassuna-Kultur (bis 5500 v. Chr.)

Der Zeit der Hassuna Kultur sind alle Mythen zugeordnet, die keine sumerischen Städte oder Tempel erwähnen und die auch keine Gottheiten erwähnen, die erst in der Obed Zeit geboren worden sind.

Enki und Ninhursag

6000 v. Chr.

Der Mythos 'Enki und Ninhursag' ist eine göttliche Liebes- und Schöpfungsgeschichte. Enki, der Gott des Süßwassers, verliebt sich in Ninhursag, die Erdmutter, und verwandelt die anfangs öde und wasserlose Landschaft Dilmuns in ein fruchtbares Paradies. Ninhursag muss vorübergehend Dilmun verlassen um sich um Sumer zu kümmern. Nach dem Verlust von Ninhursag verführt der jugendliche Enki all die jungen Frauen, in denen er Nihursag wiederzuerkennen glaubt. Er muss jedoch jedes Mal feststellen, dass sie ihr nicht gleichkommen und verlässt sie wieder. Enki, der als Strafe dafür Krankheiten erleidet, wird durch Ninhursags Heilkräfte wiederhergestellt. Der Mythos endet mit ihrer Versöhnung und der Festigung ihrer Liebe.

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Obed-Zeit (bis 3500 v. Chr.)

Der Obed Zeit sind alle mythologischen Ereignisse zugeordnet, die nach der Gründung Eridus stattfanden, jedoch vor der ersten großen Flut, die um 3500 v. Chr. Eridu und Ur überflutete. Die erste große Flut war noch nicht die Sintflut.

Enki und Ereschkigal

5400 v. Chr.

Der sumerische Mythos 'Enki und Ereschkigal' erzählt die dramatische Geschichte von Enkis tiefer Verbundenheit zu seiner Zwillingsschwester Ereschkigal, die in die Unterwelt verschwunden ist. Enki, von Schmerz und Sehnsucht getrieben, entschließt sich, in die Unterwelt hinabzusteigen, um Ereschkigal zurück zu den oberen Welten zu holen. Trotz der immensen Herausforderungen und der Konfrontation mit seiner eigenen Vergänglichkeit durch die Erfahrungen in der Unterwelt, erkennt Enki, dass Ereschkigal ihre Rolle als Herrscherin der Unterwelt gewählt hat und diese Verantwortung entscheidend für das Gleichgewicht der Welt ist. Enki akzeptiert ihre Entscheidung und erhält von ihr als Zeichen ihrer bleibenden Verbindung den Samen des Huluppu-Baums. Dieser mächtige Baum, der nahe Eridu aus einem Samen aus der Unterwelt wächst, verkörpert die fortwährende Verbindung seiner Welt mit der Unterwelt und dem Himmel. Enki kehrt schließlich mit neu gewonnenem Wissen und tiefem Respekt vor den Lebenszyklen und der Rolle, die seine Schwester darin spielt, in die obere Welt zurück.

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Enlil und Ninlil

4500 v. Chr.

Der sumerische Mythos 'Enlil und Ninlil' erzählt die Liebesgeschichte zwischen dem jugendlichen Gott Enlil und der jungen Göttin Ninlil in der Siedlung Nippur. Ninlil wird von ihrer Mutter gewarnt, nicht im heiligen Kanal zu baden, da Enlil sie begehren könnte und sie dafür zu jung sei. Trotz der Warnungen badet Ninlil im Kanal, und wie vorhergesagt, nähert sich Enlil ihr mit dem Wunsch nach Intimität. Ninlil weist seine Avancen zunächst zurück, da dies wegen ihres jungen Alters Konsequenzen für sie hätte. Enlil verfügt Ninlils Schicksal neu, damit sie an Reife und Schönheit gewinnt.

Anschließend verführt er sie, wobei sie den Gott Nanna (Suen) empfängt. Die Abänderung von Ninlils Schicksal war Enlil jedoch nicht gestattet, weshalb die anderen Götter Enlil aus Nippur verbannen und ihn veranlassen, die Unterwelt aufzusuchen. Während Enlil auf dem Weg zur Unterwelt ist, lässt er Ninlil zwei Unterweltsgötter zeugen, die es ihm erlauben, seinen Einfluss auf die Unterwelt auszudehnen. Danach ist ihm klar, dass er die Unterwelt nicht mehr aufzusuchen braucht und er lässt sie Enkimdu zeugen, den er später mit der Überwachung des Kanalbaus beauftragen würde.

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Nanna und Ningal

4300 v. Chr.

Der Mythos 'Nanna und Ningal' erzählt die mythologische Liebesgeschichte zwischen dem Mondgott Nanna und der Traumdeuterin Ningal. Nanna, Sohn von Enlil und Ninlil, wird als eine leuchtende, erneuernde Kraft beschrieben, die den Rhythmus des Lebens auf der Erde mit den kosmischen Zyklen des Mondes synchronisiert. Ningal, aufgewachsen in den Sümpfen nahe Eridu, ist tief verbunden mit der Natur und besitzt das Talent der Traumdeutung. Sie verliebt sich in Nanna, dessen nächtliches Erscheinen sie regelmäßig verfolgt und der sie tief berührt. Der Mythos beschreibt, wie Ningal und Nanna ihre Liebe zueinander entdecken und trotz anfänglicher Geheimhaltung schließlich offen zueinander finden. Nanna, von den Anunnaki für seine Geheimhaltung kritisiert, stelt sich Ningals Mutter vor. Ningal, unterstützt von ihrer Mutter Ningikuga, nimmt schließlich ihre Rolle als göttliche Partnerin an und verkündet ihre Liebe offen. Das Paar heiratet in Ur. Der Mythos endet mit einer feierlichen Anerkennung ihrer Liebe und einer Prophezeiung der zukünftigen Rollen, die ihre Kinder Inanna und Utu in den mythologischen Traditionen spielen werden.

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Inanna und An

4000 v. Chr.

Der Mythos 'Inanna und An' erzählt, wie Inanna beschloss, den Tempel des Himmels, E-ana, vom Himmel auf die Erde zu bringen, um ihn für sich zu beanspruchen. Trotz der anfänglichen Ablehnung durch An, den Himmelsgott, der seine Macht an diesen Tempel gebunden hatte, setzt Inanna ihren Plan mit der Unterstützung ihres Bruders Utu, dem Gott der Gerechtigkeit, um. Inanna reist mit einem Kahn, begleitet von Adabgir, dem Fischer. Während ihrer Reise schickt An böse Winde, die den Tempel ins Schilfrohrdickicht sinken lassen. Adabgir rettet den E-ana mit einem großen Fangnetz. Šul-a-zida, An's Hirte, befestigt den E-ana an einem Seil, um ihn sicher abzuschleppen, und schützt ihn so vor weiteren Angriffen der bösen Winde. Schließlich wird der E-ana sicher an Utu übergeben. Inanna und Utu überqueren den Fluss Ulaja, der den Himmel von der Erde trennt, und bringen den E-ana erfolgreich durch einen schmalen Pfad, der von einem riesigen Skorpion bewacht wird. Inanna besiegt den Skorpion und signalisiert Utu, dass er den E-ana sicher auf die Erde bringen kann. Durch diesen Akt erhöht Inanna ihren Einfluss auf die Entwicklung Sumers. An segnet den E-ana, damit er beständig sei wie der Himmel und befiehlt Inanna, die Menschen zahlreich zu machen. Der Tempel E-ana von Uruk wird somit zum Zentrum und zum gesellschaftlichen Kern von ganz Sumer, ein Zeichen einer neuen Ära unter Inannas Führung.

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Uruk Zeit (bis 2900 v. Chr.)

Der Uruk Zeit sind alle mythologischen Ereignisse zugeordnet, die zwischen der ersten großen Flut um 3500 v. Chr. und der zweiten großen Flut, der Sintflut, stattgefunden haben. Die Sintflut wurde auf 2900 v. Chr. datiert.

Inanna und Enki

3500 v. Chr.

Im Mythos 'Inanna und Enki' unternimmt Inanna eine Reise nach Eridu, um die göttlichen Kräfte, die Me, von Enki zu erlangen. Diese Kräfte symbolisieren die göttlichen Mächte über die grundlegenden Aspekte der menschlichen Kultur und Zivilisation. Inanna bereitet sich sorgfältig vor, indem sie sich in ihrer ganzen Pracht herrichtet, um Enki in Eridu zu beeindrucken und zu schmeicheln. Während einer ausgelassenen Feier, bei der Inanna und Enki gemeinsam Bier trinken, gelingt es der betörend schönen Inanna, den betrunkenen Enki zu überreden, ihr die göttlichen Kräfte zu geben. Nachdem Enki seinen Rausch ausgeschlafen hat und erkennt, was geschehen ist, versucht er vergeblich, die göttlichen Kräfte zurückzuholen. Trotz mehrerer Versuche durch seinen Wesir Isimud, das Boot des Himmels, mit dem Inanna die göttlichen Kräfte fortbringt, aufzuhalten, schafft es Inanna, alle Hindernisse zu überwinden und sie sicher nach Uruk zu bringen. In Uruk angekommen, feiern die Menschen Inanna. Enki muss letztendlich Inannas Erfolg akzeptieren. Da jedoch der Verlust der göttlichen Kräfte eine Katastrophe in Eridu zur Folge hat, wird zwischen den beiden vermittelt und Inanna gibt Enki das Nötigste zurück. Der Mythos endet mit der feierlichen Anerkennung von Inannas Macht und dem kulturellen Reichtum, den sie nach Uruk gebracht hat.

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Enki und die Weltordnung

3400 v. Chr.

Der Mythos 'Enki und die Weltordnung' porträtiert Enki als einen zentralen Gott, der für die Aufrechterhaltung der gesellschaftlichen Ordnung und des Gleichgewichts in der Welt verantwortlich ist, indem er sowohl natürliche Ressourcen als auch kulturelle und gesellschaftliche Strukturen überwacht und lenkt. Am Anfang des Mythos wird daran erinnert, dass Enki den Huluppu Baum in Eridu gepflanzt hat, der Sumer mit der Unterwelt und dem Himmel verbindet. Enki wird als ein mächtiger und verehrter Gott dargestellt, dessen Handlungen das Gedeihen der Zivilisation Sumers sichern. Der Mythos schildert, wie Enki, nach einer kürzlichen Überflutung von Eridu und Ur, verschiedene Reisen unternimmt, um das Land zu konsolidieren. Enki teilt die Verantwortlichkeiten unter allen Göttern auf, damit sie helfen können, die verschiedenen Aspekte des Lebens zu regulieren, von der Landwirtschaft bis hin zur Rechtsprechung und zum Handwerk. Am Ende des Mythos beschwert sich Inanna bei Enki, dass sie bei der Zuweisung der Aufgaben übergangen worden sei. Enki begründet dies mit den Kollateralschäden, die sie mit ihrer unkonventionellen Vorgehensweise anzurichten pflegt. Trotzdem überträgt er ihr die wichtige Aufgabe, die orakelhaften Vorzeichen von Schlachten und Kämpfen zu deuten.

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Das Werben von Inanna und Dumuzi

3400 v. Chr.

Der Mythos 'Das Werben von Inanna und Dumuzi' präsentiert Inanna als eine attraktive und aufgeschlossene junge Frau, die es liebt, verführt und begehrt zu werden. Statt an die Hausarbeit denkt sie immer nur an das eine. Sie wollte eigentlich den Bauern Enkimdu heiraten, doch als sie Dumuzi sah, entschied sie sich um und wählte ihn, den Hirten Dumuzi, als ihren zukünftigen Ehemann und König von Uruk. Dumuzi war angetan von seinem Auftrag, Inanna zu verführen, doch als zukünftiger König forderte er auch Unterstützung bei seiner täglichen Arbeit ein. Inanna sicherte ihm das zu. Sie ernannte sich zu seiner Anführerin und Waffenträgerin im Kampf, zu seiner Fürsprecherin in Versammlungen und zu seiner Inspiration auf dem Feldzug. Bald erkannte Inanna, dass Dumuzi für die heiligen Riten, die heilige Hochzeit, bereit war. Die heilige Hochzeit, die noch viele Könige nach ihm mit Inanna verbringen sollten, fand im Tempel von Uruk statt. Inannas Dienerin Ninschubur pries die Taten, die Dumuzi als zukünftiger König vollbringen sollte. Dann ging Dumuzi zu Inannas Bett, wo Inanna bereits auf ihn wartete.

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Inannas Abstieg in die Unterwelt

2900 v. Chr.

Im Mythos 'Inannas Abstieg in die Unterwelt' verlässt Inanna ihre Tempel um die Unterwelt zu besuchen. Sie nimmt verschiedene göttliche Kräfte mit sich um sich zu schützen. Vor ihrer Abreise gibt Inanna ihrer Dienerin Ninschubur detaillierte Anweisungen für den Fall, dass sie nicht zurückkehren sollte. Als Inanna an den Toren der Unterwelt ankommt, erfährt Ereschkigal von den göttlichen Kräften, die sie mit sich trägt. Ereschkigal weist den Torwächter an, ihr beim Eintritt alle göttlichen Kräfte abzunehmen und sie wegzutragen, wodurch die göttlichen Kräfte von Inanna auf Ereshkigal übergehen. Nackt und ohne ihre göttlichen Kräfte tritt Inanna vor Ereshkigal, woraufhin sie von den Richtern der Unterwelt zum Tode verurteilt wird. Als Inanna nicht zurückkehrt, führt Ninschubur die Anweisungen Inannas aus und bittet die anderen Götter um Hilfe, um Inanna zu retten. Schließlich greift Enki, der Gott der Weisheit, ein und erschafft zwei Wesen, die Inanna mit lebensspendender Nahrung und Wasser wiederbeleben. Zwar wird Inanna wiederbelebt, aber die Gesetze der Unterwelt verlangen, dass jemand ihren Platz einnehmen muss. Inanna entscheidet sich für denjenigen, der nicht um sie trauerte, ihren Ehemann Dumuzi. Nach einigen Verhandlungen wird beschlossen, dass Dumuzi und seine Schwester Geshtinanna jeweils die Hälfte des Jahres in der Unterwelt verbringen müssen.

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Das Atrahasis Epos

2900 v. Chr.

Das 'Atrahasis Epos' enthält den Sintflutbericht. Es thematisiert die Erschaffung der Zivilisation, das daraus resultierende Problem des Bevölkerungswachstums und die Notwendigkeit, die Anzahl der Menschen überschaubar zu halten. Anfänglich verrichten die Igigi die schwere Arbeit des Kanalbaus. Überlastet von der harten Arbeit, rebellieren sie gegen Enlil, ihren Oberbefehlshaber auf der Erde. Die obersten Anunnaki Anu, Enki, Enlil und Mami beraten sich daraufhin. Enki schlägt vor, die Menschen mit Intelligenz auszustatten, damit sie die Arbeit der Igigi übernehmen können. Mami nutzt daraufhin reinen Lehm, vermischt mit dem Blut eines geopferten Igigi, um die Menschen intelligent zu machen. Die Menschen übernehmen schließlich die Arbeitslast, aber ihre zunehmende Anzahl veranlasst Enlil, eine Seuche auszulösen. Als die Menschen nach einiger Zeit wieder so zahlreich waren wie zuvor, lässt Enlil eine Dürre ausbrechen. Doch nach einiger Zeit waren die Menschen wieder so zahlreich wie zuvor. Diesmal entscheidet Enlil, eine Flut zu schicken, um die Menschheit endgültig auszulöschen und von neuem zu beginnen. Atrahasis wird jedoch von Enki gewarnt, der ihm und seiner Familie hilft, ein Boot zu bauen, um die Flut zu überleben. Am Ende des Mythos haben die Götter ihre Lektion gelernt: Mami und Enki begrenzen die menschliche Fruchtbarkeit, um die Bevölkerung in Schach zu halten.

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Frühdynastische Periode (bis 2334 v. Chr.)

Der frühdynastischen Periode sind alle mythologischen Ereignisse zugeordnet, die nach der Sintflut, aber vor der Eroberung der sumerischen Stadtstaaten durch Sargon von Akkad um etwa 2334 v. Chr. stattgefunden haben.

Der Etana Mythos

2850 v. Chr.

Der 'Etana Mythos' erzählt die Geschichte des ersten Königs von Kish, Etana, der nach der Sintflut von der Stadtgöttin Inanna ausgewählt wurde, König von Kish zu werden. Etana baute einen Schrein für Addad in Gedenken an die große Flut, unter dessen Schutz der Huluppu Baum steht. In der Krone des Baumes nistet der Adler Anzu und an dessen Wurzel die Schlange. Der Adler und die Schlange schwören den mächtigen Eid auf den Gott Schamasch (Utu), Freunde und Jagdkameraden zu sein. Trotz des Schwurs bricht der Adler den Eid und frisst die Kinder der Schlange. Als Vergeltung für den Verrat des Adlers lässt Schamasch den Adler rupfen und in eine Grube werfen. Der König Etana, der nach einer Möglichkeit sucht, einen Nachfolger zu bekommen, wird von Schamasch angewiesen, den Adler zu retten. Der Adler will ihm im Gegenzug die Pflanze des Lebens geben. Nachdem Etana den Adler aus der Grube befreit hat, vereinen sie ihre Kräfte. Der Adler trägt Etana in den Himmel zu den Häusern der Götter. Auf ihrem Weg durch die Himmelstore verneigen sie sich zusammen und erreichen (vermutlich) schließlich ein Haus, in dem Inanna und ein leerer Thron bereits auf Etana warten.

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Lugalbanda in der Berghöhle

2700 v. Chr.





Lugalbanda und der Anzu Vogel

2700 v. Chr.

Der Mythos 'Lugalbanda und der Anzu Vogel' erzählt von den Abenteuern des Helden Lugalbanda, der von seinen Truppen in Uruk zurückgelassen worden ist. Er plant, sich dem mächtigen Anzu Vogel anzunähern, um durch die Bewirtung seiner Familie die Gunst von Anzu zu gewinnen. Lugalbanda glaubt, dass Anzu ihm helfen könnte, seine Kameraden zu erreichen, die gegen die Stadt Aratta marschieren. In Vorbereitung darauf bereitet Lugalbanda ein sorgfältiges Festmahl vor und pflegt Anzus Küken mit großer Sorgfalt, was Anzu tief beeindruckt und zur Freundschaft zwischen beiden führt. Beeindruckt von Lugalbandas Taten, bietet Anzu ihm die Wahl seines Schicksals an. Er unterbreitet ihm mehrere mächtige Möglichkeiten, doch Lugalbanda wählt lediglich die Fähigkeit, ohne Müdigkeit reisen zu können. Diese Gabe nutzt er, um schnell zu seinen Truppen zurückzukehren, die vor Aratta lagern. Doch bald wird deutlich, dass Lugalbanda eine kurzsichtige Wahl getroffen hat. Statt eine Schlüsselrolle im Krieg zwischen Uruk und Aratta zu spielen, wird er lediglich zum Boten für Enmerkar, dem König von Uruk: Als sich die Belagerung herauszögert, geht er im Auftrag Enmerkars zurück nach Uruk um Inanna um Hilfe zu bitten. Diese fordert jedoch schwer zu beschaffende Opfergaben, bevor sie erwägt, in den Konflikt einzugreifen.

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Enmerkar und En-Suhgir-Ana

2700 v. Chr.





Lugalbanda und der Herr von Aratta

2700 v. Chr.





Inanna und der Huluppu Baum

2600 v. Chr.

Der Mythos 'Inanna und der Huluppu Baum' erzählt die Geschichte der Göttin Inanna und des Huluppu-Baumes. Dieser Baum wurde in den allerersten Tagen, als Eridu gegründet wurde, von Enki, dem Gott der Weisheit, am Ufer des Euphrat gepflanzt. Der Baum gedieh zunächst, doch bei einer großen Flut wurde er entwurzelt und vom Fluss fortgespült. Die Göttin Inanna rettet den Baum aus den Fluten und bringt ihn in ihren heiligen Garten. Sie pflanzt ihn dort wieder ein in der Hoffnung, bald einen Thron und ein Bett aus ihm machen zu können. Doch der Baum wird bald von einer unbestechlichen Schlange, die an der Wurzel nistet, dem Anzu-Vogel, der seine Jungen in die Äste setzt, und von der dunklen Magd Lilith, die sich im Stamm einquartiert, in Beschlag genommen. Verzweifelt über diese unglückliche Wendung wendet Inanna sich an Gilgamesch, den Helden von Uruk. Gilgamesch greift ein und tötet die Schlange, woraufhin der Anzu-Vogel und Lilith fliehen. Gilgamesch überlässt Inanna den Baum, damit sie aus ihm ihr Bett und ihren Thron bauen kann. Inanna formt seine Wurzeln zu einer Pukku und seine Krone zu einer Mikku für Gilgamesch. Gilgamesch spielt auf seiner Pukku und preist sich für seine Taten. Die jungen Männer, die ihm halfen, den Baum zu fällen, tanzten dazu. Sie tanzten so lange, bis sie vor Erschöpfung starben. Dann riss die Pukku ein Loch in den Boden, das bis in die Unterwelt reichte und fiel hinein.

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Das Gilgamesch Epos

2600 v. Chr.

Das Gilgamesch Epos, eine der bekanntesten Mythen Mesopotamiens, erzählt von den Abenteuern des Königs Gilgamesch von Uruk, der die mächtigen Mauern von Uruk errichten ließ. Trotz seiner physischen Vollkommenheit und königlichen Macht leidet seine Stadt unter seiner tyrannischen Herrschaft, was die Bürger dazu bringt, bei den Göttern um einen Wandel zu bitten. Als Antwort schaffen die Götter Enkidu, einen wilden Mann, der mit den Tieren in den Wäldern lebt. Enkidu wird von einer Kurtisane zivilisiert, nachdem er sie in der Wildnis trifft. Diese Begegnung verändert Enkidus Leben, und er begibt sich nach Uruk, wo er sich mit Gilgamesch anfreundet. Gemeinsam bestehen sie viele Abenteuer, einschließlich der Konfrontation mit Humbaba, dem Wächter des heiligen Zedernwaldes, und dem Kampf gegen den Himmelsstier, den die Göttin Inanna (Ishtar) aussendet, nachdem Gilgamesch ihre Avancen zurückweist. Enkidu stirbt später an einer Krankheit, die als Strafe der Götter gilt, was Gilgamesch tief erschüttert und ihn auf die Suche nach Unsterblichkeit führt. Er trifft Utnapishtim, den Überlebenden einer großen Flut, dem von den Göttern Unsterblichkeit gewährt wurde. Gilgamesch erfährt, dass auch er einen Gott finden müsse, er ihm Unsterblichkeit gewährt. Unsterblich zu werden war jedoch nicht das Schicksal, das für ihn bestimmt war. Schließlich stirb Gilgamesch als der große Held, der für seine unvorstellbaren Taten gepriesen wird.

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Akkad bis Ur III (bis 2000 v. Chr.)

Diese Zeitspanne beginnt mit der Eroberung der sumerischen Stadtstaaten durch Sargon von Akkad um etwa 2334 v. Chr. und endet mit dem Zerfall des Reiches der 3. Dynastie von Ur um 2000 v. Chr.

Noch keine Mythen.

Isin-Lasa Zeit (bis 1763 v. Chr.)

Nach dem Fall der Ur-III-Dynastie entstanden konkurrierende Stadtstaaten, insbesondere Isin und Larsa. Diese Städte kämpften während der Isin-Lasa Zeit um die Vorherrschaft in Südbabylonien (ca. 2017-1763 v. Chr.).

Der Anzu Mythos

1900 v. Chr.

Anzu ist von Enlil beauftragt, nicht nur, wie üblich, die Schicksale gewöhnlicher Menschen zu verfügen, sondern auch die innerste Kammer mit den Schicksalstafeln zu bewachen. Anzu fühlt sich von der überwältigenden Macht, die die Schicksalstafeln verleihen, angezogen. Diese Tafeln würden es ihm ermöglichen, auch die Riten der Igigi festzulegen und ihre Schicksale zu bestimmen. Eines Tages, als Enlil im heiligen Wasser badet, ergreift Anzu die Gelegenheit, reißt die Schicksalstafeln an sich und flieht mit ihnen in die Berge. Dies bringt jedoch Chaos mit sich. Als die Götter versuchen, die alte Ordnung wiederherzustellen, erkennen sie, dass Anzu durch die Macht der Schicksalstafeln praktisch unbesiegbar geworden ist. Zahlreiche Götter lehnen es ab, ihn herauszufordern, aus Furcht vor seinen neuen, nahezu unbesiegbaren Kräften. Ninurta jedoch kann den gefährlichen Auftrag, Anzu die Schicksalstafeln abzunehmen, nicht ausschlagen. Im epischen Kampf, der folgt, gelingt es Ninurta durch List und die Hilfe von Enki (Ea), Anzu zu überwältigen. Mit dem Tod von Anzu und der Rückeroberung der Schicksalstafeln stellt Ninurta die alte Ordnung wieder her. Als Lohn bekommt Ninurta die Aufgaben von Anzu zugewiesen. Er erhält die Möglichkeit, unbemerkt die Schicksale der gewöhnlichen Menschen zu verfügen. Hierdurch sind ihm göttliche Ehren und ein bedeutender Platz im Pantheon sicher.

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