Quellen
Die Atlantis-Erzählung stammt aus Platons Spätwerken "Timaios" und "Kritias", die zwischen 360 v. Chr und 347 v. Chr entstanden sind. Der Dialog "Kritias" blieb unvollendet.
In diesen Texten beschreibt Plato die Geschichte des mythischen Inselreichs Atlantis, das angeblich im Atlantischen Ozean existierte und von einer mächtigen Königsdynastie regiert wurde. Atlantis wird als fortschrittliche und wohlhabende Zivilisation dargestellt, die jedoch wegen ihrer übermäßigen Machtgier und moralischem Verfall letztendlich von den Göttern bestraft wurde.
Laut Platons Erzählung war Atlantis eine maritime Großmacht, die viele Teile Europas und Afrikas beherrschte. Doch ihre Expansion brachte sie in Konflikt mit dem urzeitlichen Athen, das zu dieser Zeit als der führende Stadtstaat in der Welt galt. In einem kritischen Moment griffen die Götter ein und versenkten Atlantis im Meer, sodass es für immer verschwand.
Timaios
Timaios ist ein Dialog von Platon, in dem es um die Erschaffung des Universums durch einen göttlichen Handwerker geht, der das Chaos in Ordnung bringt. Der Dialog führt den Mythos von Atlantis ein und beschreibt es als eine mächtige, fortschrittliche Zivilisation, die 9.000 Jahre vor Platons Zeit existierte und mit dem antiken Athen in Verbindung stand.
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Kritias
Kritias ist ein Dialog von Platon, in dem die Geschichte der verlorenen Insel Atlantis erzählt wird. Der Dialog knüpft an den Timaios an und vergleicht Atlantis mit dem antiken Athen. Er beschreibt, wie Atlantis, eine mächtige und technologisch fortschrittliche Inselzivilisation, entstand, moralisch korrupt wurde und versuchte, Athen zu erobern. Schließlich wurde Atlantis von den Göttern zerstört und versank im Meer. Der Dialog blieb unvollendet.
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Diskussion
Hat es Atlantis wirklich gegeben?
Platon schrieb in seinen Spätwerken Timaios und Kritias recht exakt, wo sich die Insel Atlantis, die etwa die Größe Großbritanniens hatte, befunden haben muss: Sie befand sich vor den Säulen des Herakles, also im Atlantik.
Platon schrieb ferner: Von ihr aus konnte man zu den anderen Inseln hinübergehen, und von den Inseln aus zum ganzen gegenüberliegenden Festland (Amerika), das jenes Meer (den Atlantik) umschließt. Alles, was sich innerhalb der erwähnten Mündung (dem Mittelmeer) befindet, erscheint wie eine bloße Bucht mit schmalem Eingang, aber jenes Meer (der Atlantik) kann mit vollem Recht Meer und das Land (Amerika), das es umgibt, kann mit vollem Recht Festland genannt werden.
Der Längengrad von Atlantis wurde recht exakt angegeben: Da die Königsinsel eine heiße Quelle hatte, muß es auf der Insel vulkanische Aktivität gegeben haben. Atlantis müsste somit auf dem mittelatlantischen Rücken gelegen haben.
Auch der Breitengrad wurde recht exakt angegeben: Da jedes Jahr zwei Ernten eingebracht werden konnten, muß sich Atlantis in der Nähe des Äquators befunden haben.
Folglich muß Atlantis südlich der Azoren gelegen haben und Teil des mittelatlantischen Rücken gewesen sein. Leider scheint es hier jedoch keine Insel von ausreichender Größe gegeben zu haben, die untergegangen ist. Dies legt nahe, dass die Insel Atlantis nie existiert hat.
Entstehung des Mythos
Der Untergang von Atlantis hat laut Platon etwa 10.000 v. Chr. stattgefunden. Da aber auch in Ägypten die Schrift erst um 3300 v. Chr. erfunden wurde, hätte es in Ägypten keine Aufzeichnungen von dem Ereignis geben können. In der Tat hat man in Ägypten auch keine Auzeichungen über Atlantis gefunden. Folglich kann die Atlantis Erzählung nicht vollständig wahr sein. Alternative Erklärungsansätze sind:
- Die Erzählung ist größtenteils war, aber der Untergang von Atlantis fand wesentlich später, um 4000 v. Chr. statt.
- Der ägyptische Priester hat Solon angelogen.
- Platon hat sich die Atlantis Erzählung ausgedacht.
- Platon hat die Atlantis Erzählung gechannelt.
Gegen Erklärungsansatz (1) spricht, dass in Ägypten keine Aufzeichnungen über Atlantis gefunden wurden. Zudem hat Platon seine Erzählung explizit auf deutlich vor der Sintflut datiert. Man kann bezweifeln, das 4000 v. Chr. als deutlich vor der Sintflut anzusehen ist.
Für Erklärungsansatz (2) spricht, dass der Priester ein Motiv hatte, Solon anzulügen. Dem Priester erschienen Solons Mythen, die er ihm erzählt hatte, wie Kindermärchen. Er könnte daher beschlossen haben, auch Solon Märchen zu erzählen.
Für Erklärungsansatz (3) spricht, dass Platon zu dieser Zeit schon sehr alt war und er könnte sich gefragt haben, wie er sicherstellen kann, dass er nach seinem Tod nicht in Vergessenheit gerät. Platon war klar, dass die Atlantis Erzählung das Potential hat, die Erinnerung an ihm aufrechtzuerhalten, denn er schrieb:
"Wenn nur, Amynandros, er die Dichtkunst nicht nur als Nebensache betrieben hätte, sondern sich ihr wie andere mit ganzem Eifer gewidmet und die Geschichte, die er aus Ägypten mitbrachte, vollendet hätte und nicht durch die Unruhen und all die anderen Schäden, die er bei seiner Rückkehr hier vorfand, gezwungen gewesen wäre, sie aufzugeben, dann wären meiner Meinung nach weder Homer noch Hesiod noch irgendein anderer Dichter jemals berühmter geworden als er."
Für Erklärungsansatz (4) spricht, dass Atlantis auch heute noch Gegenstand vieler gechannelter Texte ist. So kommt Atlantis beispielsweise auch in dem Buch "The Secret Doctrine" von Helena Blavatsky (1888) vor. Dafür, dass die Erzählung gechannelt wurde spricht auch, dass Platon selbst Belege für ihre Richtigkeit als heilig bezeichnet hat:
"Von den Flüssen bestehen auch jetzt noch dort, wo sie einst ihren Ursprung hatten, heilige Zeichen der Wahrheit meiner jetzigen Erzählung über unser Land."
Ein weiterer, wesentlicher Grund für die Annahme, dass Platon die Atlantis Erzählung gechannelt hat ist, dass sie Informationen enthält, über die Platon selbst nicht verfügte. So enthält die Erzählung eine korrekte Beschreibung des atlantischen Ozeans und seiner Größe im Verhältnis zum Mittelmeer.
Zusammenfassend ist der 4. Erklärungsansatz wohl am wahrscheinlichsten.