Inanna und An

Der Mythos "Inanna und An" beschreibt, wie Inanna den Tempel E-ana vom Himmel auf die Erde, nach Uruk bringt.

Der Mythos spielt zu einer Zeit als Inanna und Utu noch jung waren, aber Uruk bereits als kleine Siedlung existierte. Er kann daher auf etwa 4000 v. Chr. datiert werden.



Visuelle Darstellung des Mythos 'Inanna und An'. Inanna holt den Tempel E-ana, der auf einem Floß im Himmelsozean treibt, vom Himmel auf die Erde. Das Bild zeigt, wie Inanna und Adabgir das E-ana aus dem Schilfdickicht ziehen.

Der Mythos existiert nur fragmentarisch und kann daher hier nicht vollständig wiedergegeben werden. Hier wird nur eine Zusammenfassung des Mythos präsentiert.

Zusammenfassung

Inanna hatte beschlossen, den Tempel des Himmels, den Tempel E-ana, vom Himmel auf die Erde zu holen und ihn für sich zu fordern. Ihr Bruder, der jugendliche Utu, der Gott der Gerechtigkeit, unterstützte dies. Auch der König für den das E-ana bestimmt war hat es, in seiner Weisheit, befürwortet.

Inanna sagte zu Utu, dass sie bereits mit An geschlafen habe um ihn um den Tempel zu bitten, aber An wollte ihr den Tempel nicht geben, denn er hatte seinen Einfluss auf die Erde an seinem E-ana Tempel gebunden. Trotzdem wolle sie den Tempel auf die Erde holen. Was Utu betrifft, so solle er ihre Anweisung befolgen, was dieser feierlich schwor.

Als Inanna sich mit ihrem Kahn aufmachte, begleitete sie Adabgir, der Fischer, auf einem Magur-Lastschiff. Das E-ana, das Adabgir abschleppen will, treibt derweil auf dem Himmelsozean. [An?] ließ die bösen Winde aufziehen um Adabgir daran zu hindern. Dabei sank das E-ana. Die bösen Stürme versenkten es im Schilfrohr Dickicht. Mit seinem großen Fangnetz rettete Adabgir es im Auftrag Inannas aus den Fluten.

Šul-a-zida, An's Hirte, befestigte das E-ana an einem Seil um es wie ein Tier, das man an der Leine führt, abschleppen zu können. Jetzt konnten die Wasser das E-ana nicht mehr überfluten und die bösen Winde ihm nicht mehr schaden. Jetzt umgaben die Udug-Schutzgötter das E-ana und der weit entfernte Himmelsgott An konnte es nicht mehr erreichen. Šul-a-zida übergab das E-ana an Utu.

Dann beginnt der Abtransport des E-ana. Während Inanna aus dem Fluss Ulaja, dem Grenzfluss zwischen Himmel und Erde, trank, transportierte Utu das E-ana über diese gefährliche Grenze hinweg. Als nächstes musste das E-ana über einen schmalen Pfad transportiert werden um aus dem Himmel herausgebracht zu werden. Dieser Pfad wurde von einem riesigen Skorpion bewacht. Inanna griff den Skorpion an und hackte ihm den Stachel ab. Dann gab Inanna Utu ein Signal. Der jugendliche Utu befolgte die Anweisungen Inannas, wie er es durch große Eidschwüre versprochen hatte. Als Utu, der Sonnengott, am Abend unterging, ließ er es am Horizont durch den schmalen Pfad fallen und nahm das E-ana mit sich.

Hierdurch gelang es Inanna tatsächlich, das Himmelshaus E-ana auf die Erde zu holen. Inanna hat sich durch die Beschaffung des E-ana selbst erhöht. An bemerkt dies und gesteht ein, dass Inanna durch die Beschaffung des E-ana mehr Einfluss auf der Erde erlangt hat, als er. Er bemerkt auch, dass Inanna durch die Beschaffung des E-ana das Licht, die Periode der Helligkeit, verkürzt habe. An bleibt im Besitz des Tempels, doch Inanna nutzt ihn von jetzt an. An verfügt, dass das E-ana beständig sein möge, wie der Himmel, und er verfügt, dass Inanna die Menschen zahlreich machen solle. Inanna bemerkt, dass mit der Beschaffung des E-ana eine neue Zeit eingeläutet worden ist: Der Tempel E-ana von Uruk wird zur Keimzelle und zum innersten Kern von ganz Sumer.

Diese Zusammenfassung ist angelehnt an:

Annette Zgoll: Wie der erste Tempel auf die Erde kam.

Interpretation

Fehlt noch.