Utus Aussehen
Utu ist der sumerische Gott der Sonne und der Gerechtigkeit. Er wird daher oft als ein strahlender und gerechter Gott dargestellt. Er wird in der Regel als bärtiger Mann abgebildet. Da er der Bruder von Inanna ist, wird er hier ebenso wie sie im Alter von 25 Jahren dargestellt.
Utus Persönlichkeit
Utu gilt als fair und unparteiisch, wahrheitsliebend und ehrlich. Er schützt die Rechte der Menschheit. Im Gilgamesch Epos zeigt er Mut und Entschlossenheit bei der Durchsetzung der Interessen der Menschen.
Utus Aufgaben als Gott
Utu reist mit der Sonne täglich über den Himmel und bringt Licht und Wärme auf die Erde. Von dort oben sieht er alles, was die Menschen machen. Er entscheidet als Richter in Streitfällen und sorgt dafür, daß göttliche und menschliche Gesetze eingehalten werden. Er enthüllt Lügen und Täuschungen, indem er alles mit seinem Licht durchdringt. Durch seine regelmäßige und zuverlässige Reise über den Himmel symbolisiert er die Ordnung und Stabilität im Universum. Er schützt die Interessen der Menschen und wird oft als helfende und führende Kraft gesehen, die den Menschen in schwierigen Situationen beisteht.
Der Werdegang Utus
Utu ist der Gott der Sonne, aber nicht die Sonne selbst. Dies sieht man daran, dass die Sonne bereits im Mythos Enki und Ninhursag als Himmelskörper erwähnt wird, zu einem Zeitpunkt, als Utu noch nicht geboren war.
Im Mythos Nanna und Ningal wird ausgeführt, daß Utu der Sohn von Nanna und Ningal und der Bruder von Inanna ist. Bei seiner Geburt prophezeite ihm seine Mutter Ningal sein späteres Wirken als Gott:
"Ich werde ihn Utu nennen, die Sonne, das Licht des Tages, das alle Welten mit Klarheit erleuchten wird."
Obwohl Utu der Gott der Gerechtigkeit ist, war eine seiner ersten Handlungen, seiner Schwester Inanna dabei zu helfen, den E-ana Tempel von An zu stehlen und auf die Erde nach Uruk zu bringen. Dies wird im Mythos Inanna und An beschrieben. Utu half Inanna sicherlich nicht nur, weil sie seine Schwester war, sondern auch, weil er sah, dass dies im Interesse der Menschheit war.
Im Mythos Enki und die Weltordnung wird von Enki bestätigt, was Utus Aufgaben sind:
"Über die Erde und den Himmel zu richten: Enki beauftragte damit Utu, den Gott der Sonne und der Gerechtigkeit. Er beauftragte ihn, den Helden, den Stier, der aus dem Zedernwald Hashur kam, der löwengleich brüllt, der kühn und majestätisch dasteht. Enki übertrug die Verantwortung ihm, dem Sohn von Ningal, dem Vater der großen Stadt, des Ortes, an dem die Sonne aufgeht, dem großen Diplomat des heiligen An, der aus dem heiligen Himmel herabblickt, dem Richter der Götter, der einen Lapislazuli-Bart trägt."
Die Länge des Textes, der hier über Utu geschrieben wurde, unterstreicht seine Bedeutung als Gott. Mit der großen Stadt, deren Vater Utu ist, ist Sippar gemeint. In Sippar wurde Utu als Hauptgott verehrt und dort hatte er auch seinen Tempel E-Babbar. Mit dem Ort, an dem die Sonne aufgeht, ist das "Tor des Himmels" gemeint, das sich die Sumerer an den äußersten Rändern des Himmels und der Erde vorgestellt hatten. Durch dieses göttliche Tor im Osten steigt Utu jeden Morgen auf und reist über den Himmel. Nachts reist er durch die Unterwelt oder unter der Erde hindurch, um am nächsten Morgen im Osten wieder aufzugehen.
Seine Rolle als Gott der Gerechtigkeit verkörpert Utu im Mythos Inannas Abstieg in die Unterwelt, als er dem Hirtengott Dumuzi beisteht, aber auch im Etana Mythos, als er den Adler Anzu, der die Schlange hintergangen hat, verurteilt. Hierbei zeigt sich, dass Utu in der Lage ist, seine Urteile mit Rücksicht auf deren Folgen abzuwägen: So hat er den Adler nicht hingerichtet, sondern ihn in eine Grube werfen lassen und ihn später daraus befreien lassen.
Im Gilgamesch Epos, das um 2600 v. Chr. spielt, half Utu dem Helden Gilgamesch und seinem Freund Enkidu dabei, den Riesen Humbaba zu besiegen. Dies zeigt, dass er die Interessen der Menschen höher einschätzt als die Interessen der Götter, die in diesem Zedernwald ihren Wohnsitz errichten wollten. Dies wurde auch von Enlil so wahrgenommen, der zu Utu sagte:
"Sonnengott, du hast ihnen geholfen, den himmlischen Stier und Humbaba zu erschlagen. Daher muss Enkidu sterben. Hast du es für richtig gehalten, ihnen zu helfen? Du bewegst dich unter ihnen wie ein Sterblicher."
Utu hatte auch in Larsa einen Tempel, der bis um 1800 v. Chr. weiter ausgebaut und vergrößert wurde und auch danach setzte sich die Verehrung von Utu in Larsa fort.