Nannas Aussehen
Nanna wird häufig als ein bärtiger Mann dargestellt, über dessen Kopf die Mondsichel schwebt. Als Vater von Inanna wird er hier 20 Jahre älter dargestellt als sie, also im Alter von 45 Jahren. Nanna trägt oft prunkvolle Gewänder, die seine Rolle als einer der Hauptgötter unterstreichen.
Nannas Persönlichkeit
Der Mondgott Nanna ist romantisch veranlagt und hält sich eher im Hintergrund auf. Er gibt dem Mond seine magischen Eigenschaften, die ihn die landwirtschaftlichen Zyklen beeinflussen lassen und die, wenn man sie beachtet, einem reiche Ernten und Wohlstand bringen sollen.
Nannas Aufgaben als Gott
Nanna, der sumerische Mondgott, reist jede Nacht mit dem Mond über den Himmel. Er erhellt die Nacht und bringt Licht und Schutz. Er bewahrt die kosmische Ordnung und symbolisiert Beständigkeit. Er verleiht dem Mond seine magischen Eigenschaften und erlangt so einen wichtigen Einfluss auf die natürlichen Zyklen, einschließlich der Landwirtschaft. Nanna wird als Förderer von Wachstum und Ernte betrachtet, der die Fruchtbarkeit der Erde unterstützt. Seine Präsenz und sein Einfluss werden als wohltätig angesehen, und er wird um Segen für reiche Ernten und Wohlstand gebeten.
Der Werdegang Nannas
Nanna ist der Gott, der dem Mond seine magischen Eigenschaften verleiht.Er ist der Gott des Mondes, jedoch nicht der Mond selbst. Dies sieht man daran, dass der Mond bereits im Mythos Enki und Ninhursag als Himmelskörper erwähnt wird, zu einem Zeitpunkt, als Nanna noch nicht geboren war.
Wie im Mythos Enlil und Ninlil beschrieben wird, ist Nanna der Sohn von Enlil und Ninlil. Er wurde zu einer Zeit geboren als die Städte noch keine Siedlungen waren und der Bau von Kanälen zur Bewässerung noch nicht in größerem Maßstab begonnen hatte.
Im Mythos Nanna und Ningal wird Nanna als die leuchtende Fackel von An bezeichnet. Als er am Himmel erschien brachte er,
"indem er sich selbst immer wieder erneuerte und die urzeitliche Dunkelheit erhellte, die Zeit mit, das kosmische Maß, das die Betrachtung der Ewigkeit durch die kleinen und großen Tatsachen ermöglicht, die die Tiefen und Höhen unseres Lebens bilden. Denn während Nanna sich langsam über den nächtlichen Himmel bewegte und vom zunehmenden zum abnehmenden Leuchten wechselte und die Tore des Himmels öffnete, um Tage, Monate und Jahre ein- und ausgehen zu lassen, die immer wiederkehren, synchronisierte sich der Herzschlag des Lebens in perfekter Harmonie mit dem Schein des Mondes: die Gezeiten, das Kommen der Frühlingsfluten, um das Land zu erneuern, das Wachstum des Schilfs, das Ein- und Ausatmen allen Grüns, die Fülle von Milch, Käse und Sahne und vor allem das heilige Blut der Weiblichkeit."
Weiter heißt es:
"Nanna, der Mond, war also gleichzeitig jung und alt und brachte dem Land und den Lebenden, den Träumen und den wildesten Fantasien Ruhe. Von den einen geliebt, von den anderen gefürchtet, machte Nannas Glanz alles gleichermaßen fern und nah, nah und doch geheimnisvoll fern. Seine Fremdheit war sowohl vertraut als auch beängstigend, denn sein Kommen brachte entweder süße Träume oder unheimliche, herausfordernde Alpträume, die während des Schlafs spielten. Aber wenn man es wollte, schenkte Nanna dem fleißigen Schüler der Seelenmysterien auch Wachsamkeit und Erleuchtung."
In diesem Mythos lernt Nanna seine spätere Frau Ningal kennen und beginnt mit ihr eine romantische Liebesbeziehung. Sie heirateten schließlich in Ur, der Stadt, in der Nanna seinen Haupttempel errichten ließ.
Im Mythos Enki und die Weltordnung wird Nanna von Enki lobgepriesen. Enki bezeichnet Nanna als einen Gott, der auf seine eigene Kraft zählt und die Vollkommenheit von Ur entfaltet hat. Die Stadt Ur selbst bezeichnet er als einen Altar des Überflusses.