Reptiloide sind fiktive, intelligente Wesen mit echsenartigem Aussehen, denen nachgesagt wird, dass sie mithilfe telepathischer und gestaltwandlerischer Fähigkeiten die Menschheit unterwandern.
Reptiloide sind fiktive, intelligente Wesen mit echsenartigem Aussehen, denen nachgesagt wird, dass sie mithilfe telepathischer und gestaltwandlerischer Fähigkeiten die Menschheit unterwandern.
Über die Existenz von Reptiloiden wird seit der Ausgrabung der ersten Obed Figurinen in Mesopotamien diskutiert. Die ersten Obed Figurinen mit reptilienhaftem Aussehen wurden in einer Ausgrabungsstätte in Ur gefunden, auf der erstmals 1919 von Henry Hall und später zwischen 1923 und 1924 von Leonard Woolley Ausgrabungen durchgeführt wurden. Die Figurinen fanden um 4000 v. Chr. hauptsächlich als Grabbeigaben Verwendung.
Das Thema wurde zunächst von Autoren fiktionaler Bücher aufgenommen. Robert E. Howard veröffentlichte 1929 sein einflussreiches Buch The Shadow Kingdom. Darin wird von einer intelligenten, nichtmenschlichen Spezies, den sogenannten Schlangenmenschen berichtet, die in unterirdischen Tunnelanlagen lebt und die mit Hilfe ihrer telepathischen und gestaltwandlerischen Fähigkeiten die Meschheit infiltrieren will. Die Idee, dass intelligente, echsenähnliche Wesen in unterirdischen Tunnelanlagen leben, wurde 1934 von Georg Warren Shufelt in dem Zeitungsartikel Lizard’s people catacomb city hunted weiter ausgebaut. Später, in den 1940er Jahren, griff Maurice Doreal die Idee, dass eine echsenähnliche Spezies mit gestaltwandlerischen Fähigkeiten existiert, in seinem Buch Mysteries of the Gobi wieder auf.
Die Vermischung von Fiktion und Realität setzte sich in den 1980er Jahren fort, als Dr. Paul Bennewitz und Thomas Castello über angebliche Aktivitäten außerirdischer Wesen in einer Untergrundbasis in der Nähe von Dulce, New Mexiko, berichteten. Thomas Castello behauptete, dort als Sicherheitsspezialist gearbeitet zu haben und berichtete von entführten Menschen, die für Versuchszwecke in Käfigen gehalten wurden. An ihnen sollen Psi Studien, Experimente zur Bewusstseinskontrolle, und Experimente zur Aufzeichnung und Aneignung menschlicher Gedanken durchgeführt worden sein. Den Außerirdischen, die diese Experimente durchführten, wurden telepathische Fähigkeiten zugeschrieben. Sie wurden als die Grays und die Reptilians bezeichnet. Die wahre Identität von Thomas Castello ist unbekannt. Möglicherweise war er eine schizophrene Person, die ihre Wahnvorstellungen in Interviews als Realität darlegte.
Der Verschwörungstheoretiker David Icke kombinierte diese Ideen und baute sie weiter aus. Laut Icke ist die Art und Weise, wie die Wissenschaft die Realität beurteilt, Blödsinn. Seinen Gegenentwurf legte er erstmals 1999 in seinem Werk The Biggest Secret dar. Icke behauptet, dass es eine interdimensionale Spezies von Reptilienwesen gibt, die die Menschheit unterwandert. Dazu manipuliert eine Elite genetisch veränderter Mensch-Reptiloid-Hybriden, die die Fähigkeit zum Gestaltswandel hat, die Menschheit. Die Reptilienwesen versetzen Menschen in Angst und Schrecken, damit sie sich von der daraus resultierenden „negativen Energie“ ernähren können. Icke behauptet zudem, dass viele Personen des öffentlichen Lebens bereits von den Reptilienwesen unterwandert sind und die Menschheit in Richtung einer neuen Weltordnung treiben, die die Meinungsfreiheit beenden wird.
Die amerikanische Schriftstellerin Vicki Santillano hat Ickes Verschwörungstheorie in ihre Liste der 10 beliebtesten Verschwörungstheorien aufgenommen. Eine Umfrage von Public Policy Polling unter Amerikanern im Jahr 2013 ergab, dass 4 % der registrierten Wähler an David Ickes Ideen glaubten.
Eine Verbindung zwischen der Founder Hypothese und der Reptiloiden Verschwörungstheorie ist insofern vorhanden, als beide Theorien die Möglichkeit einer telepathischen Beeinflussung des menschlichen Bewusstseins als real ansehen. Die Founder Hypothese geht davon aus, dass hierzu die Technologie einer hochentwickelten, interstellaren Zivilisation erforderlich ist, während die Reptiloiden Verschwörungstheorie die Telepathie als eine angeborene Fähigkeit einer intelligenten, nichtmenschlichen Spezies ansieht.